Samstag, 27. September 2014

#3 Etwas, das dir sehr wichtig ist

Mir ist nicht nur eine Sache wichtig. 
Es sind viele kleine Dinge, die mir wichtig sind und das Leben ausmachen: 
 helfen - sich helfen lassen - für Freunde da sein - Freunde - Liebe - Selbstständigkeit - sich behütet fühlen - Zuhause fühlen - teilweise auch meine Mutter, denke ich - frei lachen können - schweigen dürfen - frei sein - frei lassen - ernste Gespräche führen können - Kind sein können - Zuneigung - Kreativität - Initiative zeigen - Kontrolle haben können - ernst genommen werden - Umarmungen - ...

Freitag, 26. September 2014

#2 - wie schmeckt das Leben heute?

Es schmeckt bitter.
Nicht diese milde Bitterkeit einer Grapefruit. 
Nein, es ist bitterer. Bitter wie kotzen, wenn nur Säure hochkommt. So bitter, dass es überall schmerzt. Der Körper schreit um Hilfe. Die Nase brennt, der Hals fühlt sich wund an und der Geruch beisst in den Augen. Der Geschmack - so bitter. 
Mein Leben fühlt sich wie Kotze an. Bitter, stechend, schmerzend, brennend. 
Es tut weh zu leben. 
So leben zu müssen und zu wissen, dass der Weg zur milderen Bitterkeit einer Grapefruit so hart ist.

Mittwoch, 24. September 2014

#1 - so fühlt sich das Leben an

Mein Leben frisst mich wieder auf. 
Die Arbeit. Ich träume von ihr. Ihre Gesichter verfolgen mich, ihr Gelächter lässt mich nass geschwitzt aufschrecken, ihre Worte im Schlaf leiden. Dieser Hass, diese Kälte, die ich erlebe, lässt mich daran zweifeln, dass ich wirklich ein liebenswerter Mensch sein könnte. Anscheinend bin ich eine Last, ein austauschbares Püppchen, welches vorher die Haare verschnitten bekommt, mit Permanentmarker bekritzelt wird und ihr dann einen Nagel in den Kopf schlägt. Immer wieder renne ich auf Toilette und sitze weinend in der kleinen Kammer, um mich herum geht das Leben weiter, aber für mich steht die Zeit. Die Uhrzeiger scheinen sich sogar nach hinten zu bewegen und in mir krampft sich immer wieder alles zusammen. Nach aussen hin scheint meine Arbeit so toll zu sein! Abwechslungsreich, belehrend, aufregend. Aber das einzige, was wirklich dem entspricht sind die wechselnden Personen, die mir ihren Hass zeigen! Mir zeigen, dass die Welt ein verdammtes Arschloch ist! Und die Anspannung und Aufregung meine Arbeit für mich perfekt, für sie aber annehmbar und immer noch kritisierbar zu machen! Nach aussen hin alles glamourös. Ich isoliere mich. Kann nicht mehr genießen, nicht mehr leben, nicht mehr lieben. Freunde fühlen sich im Stich gelassen. Doch eigentlich ist es ein Schrei, dass ich nicht mehr kann. Dass ich wieder gefressen werde, mich der dunkle Schatten, der immer irgendwo über mein Leben schleicht, nun wieder eingeholt hat. Er raubt mir die Kraft zu kämpfen. Er raubt mir meine Stimme. Er raubt mir meine Liebe.
Und dann kommt da immer noch jemand zwischen, der es mir, neben dem Schatten, am allerschwesten in meinem ganzen schweren Leben mach. Darf ich vorstellen - ich. 
Ich kam nie mit meinem Leben zurecht, wusste oft nicht, was das Leben eigentlich soll. Hatte in meiner Kindheit Liebe erfahren, Freude und Freunde. Aber überwiegender sind der Hass, die Enttäuschung, die EInsamkeit, die Wut, Scham, das Verlassenwerden. Immer wieder fiel ich unbemerkt in ein Loch, doch stand wieder auf und merkte nicht, wie ich einfach einen Tunnel in dem Loch gegraben habe, bis ich wieder fiel. Und wieder grub und wieder fiel. Wieder und wieder. Als ich anfing abzunehmen, fühlte ich mich übermenschlich! Alle fingen an mich wahrzunehmen, endlich war ich auch ein Teil der Stufe, wurde geliebt und durfte auch am sorgenlosen Leben der Mitschüler teilnehmen. Doch in Wirklichkeit schaufelte ich mir immer wieder eine Stufe mehr nach unten, ins Verderben. Auch nachdem ich in der Klinik war, ging es nur langsam bergauf. Ich begann langsam wieder zu verstehen, dass das Leben auch ein Genuss sein kann. Aber der Genuss nahm mich ein und nun stehe ich wieder dort, wo ich vor ca drei 1/2 Jahren stand: am Abgrund, nicht wissend wohin mit mir. Und trotzdessen, dass ich von einer Person abgöttisch geliebt werde und ich auch weiß, dass Freunde wohl an mich denken, fühle ich mich allein.
So verdammt und verfickt nochmal allein.